Traubensorten
Amigne
Früher auch Amique genannt.
Die autochthone Walliser Rebsorten ist vor allem in Vétroz, ihrem bevorzugten Terroir beheimatet. Vermutlich wurde sie von den Römern an die Gestade der jungen Rhône gebracht. Sie hat in der Morphologieh Ähnlichkeiten zur in Italien beheimateten Sorte Trebbiano.
Hauptregion: Wallis
Charakteristik:
Feinfruchtig gepaart mit dezenten Aromen von Honig und frischen Nüssen. Delikat unterlegte leidenschaftliche Saftigkeit.
Der edelsüsse Amigne (flétri) verspricht sensationelle Geschmäcker voll von gigantischsten Aromawerten, mit einem immensen Alterungspotenzial.
Bondola
Ein historisches Element der Tessiner Weinkultur. Die autochthone Tessiner Rebsorte war vor allem im Sopraceneri schon lange vor dem Merlot heimisch.
Charakteristik: Köstliche Aromen heimischer Tradition, Komplex mit viel Rasse und von umwerfender Frucht wie Zwetschgen und Kirschenaromen, saftiger Tanninstruktur.
Cabernet Sauvignon
Cépage Noble
Die wohl prominenteste Rotweinsorte der Welt hat sich von ihrer Heimat im Bordeaux, wo sie fast immer mit anderen Traubensorten verschnitten wird, über weite Teile der Alten und Neuen Welt ausgebreitet. Die reale Affinität des Cabernet Sauvignon liegt weniger in seinen ursprünglichen Fruchtaromen, sondern vielmehr in den raffinierten Geschmacksstoffen die durch Jahre lange Flaschenreifung ihr vielschichtiges Zusammenwirken zu vollkommener Harmonie von Frucht, Tanninen, Alkohol und Eichenholz entwickeln.
Charakteristik: Sortenrein aussergewöhnlich streng. Im Verschnitt mit den mildernden Sorten Cabernet Franc, Merlot, Malbec, Petit Verdot bringt sie eine grosse Vielfalt an geschmeidigem Körper und charakteristischem Bouquet. Die gut strukturierten, aristokratischen Weine sind tanninhaltig und Garant für eine langes Leben.
Chardonnay
Chardonnay (Cépage Noble)
Wurde von den Kreuzrittern vermutlich aus dem Libanon (dort unter dem Namen OPAIDEH bekannt) nach Frankreich gebracht und von den Benediktinern und Zisterziensermönche im Burgund und später in Europa verbreitet. Der Name Chardonnay hat seinen Ursprung aus der Ableitung von Chardon (Ort voller Distel) eine Ortsbezeichnung des gleichnamigen Dorfes im Mâconnais (FR). Der Chardonnay verdankt sein hohes weltweites Ansehen den großen weissen Burgundern wie Meursault, Montrachet, Chablis usw. In der Schweiz dank Gantenbein, Simon Maye!
Hauptregionen: Burgund und darüber hinaus weit verbreitet
Charakteristik: Unsere favorisierten Chardonnay bestechen durch ihre Frische, rassige feinschichtige Säure, mineralischen Glanz und das alles verpackt in Harmonie mit elegantem fruchtig-schmelzigem Potenzial.
Chasselas
Chasselas, Gutedel
Fendant ist keine Rebsorte, die Sorte heisst Chasselas oder Gutedel
Die Waadtländer Rebberge waren im Mittelalter vorwiegend mit dieser uralten weissen Rebsorte bestockt. Sie verbreitete sich vom Lavaux rund um den Genfersee und hinauf bis zum Neuenburger- und Bielersee aus. Im Wallis wurden die ersten Chasselas-Stöcke erst im 19. Jahrhundert angepflanzt. Demgegenüber wurde im Waadtland die Bezeichnung Fendant mehr und mehr zu Gunsten der Appellationen Dézaley, Epesses, St. Saphorin, Yvorne, Féchy und Aigle aufgegeben. Die Walliser liessen daraufhin den Namen Fendant schützen. Der Name Fendant ist auf eine Besonderheit der reifen Beere zurückzuführen, deren Haut und Fruchtfleisch unter dem Druck der Finger platzen, ohne dass der Saft ausläuft. Fendant ist garantiert reinsortig, d.h. 100% Chasselas.
Der Chasselas spricht sehr auf das Terroir an und widerspiegelt diesen mit subtilen Nuancen. In Martigny, Teile von Fully, in Ardon oder Vétroz schmückt er sich mit mineralischen Noten, in Sion und Saint-Léonard gefällt er sich mit Fülle und Üppigkeit, in Siders präsentiert er sich mit einer feinen, stärkenden und wohltuenden Bitterkeit.
Hauptregion: Wallis, Waadtland und gesamte Westschweiz
Charakteristik: Er ist trocken, natürlich, rassig und appetitanregend und so geniesst man diesen Wein in jedem Alter, bei allen Gesprächsrunden, in allen Gesellschaftsschichten. Wird er bei optimaler Reife gelesen, vereint er Finesse, Frische und Eleganz. Während der ersten 2-3 Jahre trägt der Chasselas seinen jugendlichen Charakter mit einem frischen, prickelnden Ansatz und Aromen, in denen oft Zitrusfrüchte und Blumen ineinander spielen, zur Schau. Mit geschmeidigen und runden Geschmacksnoten, einem lebhaften, heiteren Charakter. Mit dem Alter offenbart er eine ungeahnte Komplexität. In den grossen Jahrgängen weist er nach fünf oder zehn Jahren Lagerung Aromen von Honig, Nüssen und eine geschmeidige Textur auf, die ihm eine aussergewöhnliche Persönlichkeit verleihen.
Completer
Completer - Weisser Malanser
Durch Urkunden ist belegt, dass die Rebsorte Completer bereits im Jahre 926 in Malans angebaut wurde. Namentlich erwähnt wird der Completer aber erst 1321. Der Name leitet sich vom abendlichen Gebet "Completorium oder Completa" von Mönchen des Churer Stifts ab, die ihn als Schlummertrunk vor dem zu Bett gehen getrunken haben. Die Herkunft der Sorte haben wir den Römern zu verdanken. Der Rebsorte wird die Verwandtschaft mit dem Lafnetschah im Oberwallis nachgesagt.
Der Anbau dieser alten Sorte nimmt seit einigen Jahren dank innovativen Winzern wieder etwas zu.
Die Ansprüche der Rebsorte an Lage, Terroir und Mikroklima ist sehr hoch, da die Sorte nur an bestem und in den wärmsten Zonen des Weingebietes gute Ergebnisse erzielt.
Hauptregion: Graubünden
Charakteristik: Der Completer ist ein sehr eigenwilliger, interessanter Weisswein mit hervorragendem Alterungspotential. Er besticht durch seine markige Säurestruktur. Manchmal zeigt er eine leicht nussige Note, erinnert aber auch an Quitten und Orangenblüten.
Cornalin
Cornalin (Vieux Rouge du Pays , alter Landroter)
Die Sorte wurde 1313 erstmals schriftlich erwähnt und ist demzufolge eine der ältesten Walliser autochthonen Rebsorte. Der eigensinnige Cornalin gedeiht nur an besten Lagen und verlangt ein ausgewogenes Mikroklima. "Un sale gamin", wie sie Winzer Denis Mercier nennt. Sie erreicht bei stark schwankenden Erträgen auch noch eine späte Reife. Die hohe Beerendichte ist ein Grund für ihre besondere Anfälligkeit auf Fäulnis. Noch nicht genug der bockigen Eigenheiten: Der ständige Magnesiummangel hat zur Folge, dass die Rispen vertrocknen und absterben, bevor die Trauben reif sind. Diese Tatbestände entmutigten frühere Winzergenerationen die Rebsorte weiterhin zu vinifizieren. Dies hatte zur Folge, dass der Cornalin pflegeleichten Rebsorten (Pinot Noir) Platz machen musste und so Mitte des 20. Jahrhunderts aus den Walliser Weingärten fast gänzlich verschwunden war.
In den 1970er Jahren waren es u.a. Jean Nicollier und Charles Caloz, die der autochthonen, kapriziösen und fast vergessenen Rebe zu ihrer Wiedergeburt verholfen haben.
Hauptregion: Wallis
Charateristik: Ein charaktervoller Ur-Walliser. Die Weine bestechen durch fein umhüllte Frucht und Säure mit beeindruckender Struktur. Harmonisch abgerundet mit viel Charakter und unübertrefflicher Lebhaftigkeit. Herrlich verpackte saftige Tannine gibt dem Wein die Kraft, die Rasse und eine feinfruchtige rustikale Note. Im Abgang schmeicheln markig meist auserlesene schwarze Kirschennoten am Gaumen.
Dôle
Dôle – ist keine Rebsorte
Die alten Winzer sprachen vom kleinen Dôle und meinten den Pinot Noir; der Gamay war im Volksmund der grosse Dôle. Seit 1998 ist es vom Gesetz her erlaubt dem Dôle nebst den 51% Pinot Noir, 34% Gamay, auch maximal 15% andere Rebsorten (Merlot, Gamaret, Garanoir, Cornalin etc.) beizumischen. Innovative Winzer haben diese Chance genutzt und überraschen mit ansprechenden Tropfen die sich von Finesse bis zu ausgeprägter Struktur offenbaren.
Hauptregion: Wallis
Charakteristik: Der Pinot Noir gibt dem Dôle die Struktur und das Rückgrat, indem er es glänzend versteht, die Frucht und Struktur des Gamay und anderen Sorten zu einem süffigen Feuerwerk zu verbinden.
Ermitage/Marsanne Blanche
(H)Ermitage CH, Champagen IT, Marsanne Blanche/Metternich FR
Die Marsanne Blanche stammt ursprünglich aus dem Côtes du Rhône aus Marsanne bei Montélimar und wurde 1850 ins Wallis eingeführt. Sie ergibt sich aus den Rebsorten Marsanne und Rousanne.
Hauptregion: Côtes du Rhône (FR), Wallis
Charakteristik: Die Sorte bringt vollmundige Weine mit gigantischer Fülle und köstlichen Aromen, gehaltvoll im Extrakt hervor, die öfters von reifen Walderdbeeren-Tönen getragen werden. Mit zunehmendem Alter offenbaren sich markige Trüffelnoten. Die Grains Nobles (Süssweine) erfreuen durch hervorstechende frische Ausgeglichenheit und verfügen über ein überdurchschnittliches Alterungspotenzial. Eine wahrhaftige Delikatessen.
Fendant
Fendant ist keine Rebsorte, die Sorte heisst Chasselas oder Gutedel
Siehe Chasselas
Gamaret
Gamaret - eine Kreuzung von Gamay + Rechsteiner
Garanoir - eine Kreuzung von Gamay + Rechsteiner
An der Forschungs-Anstalt von Changin wurden diese Kreuzungen zwischen Gamay und der weissen Sorte Rechsteiner gezüchtet. Rechsteiner ist wiederum eine Kreuzung zwischen Müller-Thurgau und den beiden bekannten Tafeltrauben Madeleine Angevine x Calabrese-Froehlich. Im Jahre 1991 erhielt sie ihren Eintrag in die Sortenliste der Schweiz. Dank ihrer frühen Reife und der überdurchschnittlichen Resistenz gegen Grauschimmelfäule (Botrytis cinerea) erfreut sich diese Sorte, die einen würzigen Wein hervorbringt, einer grossen Beliebtheit bei den Winzern.
Charakteristik: Ein würziger, fruchtiger und charaktervoll Wein.
Gamay
Die Hauptrebe im Beaujolais.
In der Westschweiz durchlebt die Sorte seit Jahren eine wahrhaftige Renaissance, in der Deutschschweiz - warum auch immer - fristet sie ein Mauerblümchen-Dasein. Wetten: Blind verkostet würde noch manch ein "jamais Gamay"-Weintrinker den Wein ins Herz schließen.
Hauptregion: Beaujolais, Westschweiz
Charakteristik: Intensiv, fruchtig, erfrischend in der Nase mit leichten Terroir-Düften und Aromen von Cassisbeeren. Am Gaumen komplex, gut strukturiert und von einnehmendem Charme und schmeichelhaftem Terroir betontem Fruchtbouquet.
Humagne Blanche
Im Jahre 1313 erstmals im Register von Anniviers als Vinum Humanum /Humagny erwähnt, zählt die Sorte zu den autochthonen im Wallis.
Der Wein wurde dank den stärkenden Eigenschaften durch seinen hohen Eisengehalt – er versprach dadurch einen kräftigenden Einfluss – nach der Geburt den Wöchnerinnen gereicht. Er war früher aber auch der Wein der bei Adligen und den Bischöfen ausgeschenkt wurde.
Hauptregion: Wallis
Charakteristik: Der Humagne Blanche beglückt durch seinen eigenständigen Charakter. Man sollte dem Wein mindesten 3-4 Jahre Flaschenreife gönnen, damit er genügend Zeit hat seine feinschichtig harzigen Aromen und Noten von Akazien-Honig voll zur Geltung bringen zu können.
Humagne Rouge
Humagne Rouge, Oriou, Petit Rouge
Aus dem Val d'Aosta ist der Humagne Rouge Anfangs des 20. Jahrhunderts ins Wallis gebracht worden. Er ist eine autochthone alpine Rebsorte, die sich vom Ursprung und von ihrem authentischen Wesen her einer grossen Fangemeinschaft erfreut.
Hauptregion: Wallis
Charakteristik: Ursprünglich alpenländisch mit ausgeprägten Aromen bodenständiger Tradition! Die dynamisch rustikal anmutende Art, die wilden würzigen Geschmacksnoten, in der sich der Wohlgeruch wilder Beeren widerspiegelt. Die Weine versprechen Neugier und Besinnlichkeit.
Johannisberg
Johannisberg (Grüner Sylvaner oder Gros Rhin)
Der Sylvaner - eine aus den Donauen stammende Wildrebe hat über Österreich, Deutschland sprich Franken (Castellische Güter) ihren Weg in das Weingut Schloss Johannisberg am Ufer des Rheins gefunden. Georges Masson, Sohn des Gründers der Domaine Mont d'Or in Sitten, brachte 1870 von einer Deutschland-Reise Stecklinge aus den Rebbergen des Schloss Johannisberg im Rheingau ins Wallis. Von da der Name der Sorte im Wallis Johannisberg / Gros Rhin.
In der Schweiz wird die Sorte vor allem im Wallis und vereinzelt auch im Waadtland angebaut. Leider wurde dieser überragende Wein durch schlechte Qualitäten, ausgelöst durch allzu grosse Mengen die von lokalen Winzergenossenschaften auf den Markt gebracht wurden, in ein schlechtes Licht gerückt. Heutzutage darf der Johannisberg nur noch in der "Premier Zone" angebaut werden und hat sich unter Geniessern zu einem begehrten Tropfen gemausert.
Das Alterungspotenzial der Sorte sorgt immer wieder für Überraschung und wir haben Winzer entdeckt die auch Weltklasse verdächtige Spitzengewächse sprich Grains Nobles (Süssweine) in Flaschen füllen.
Hauptregion: Wallis und vereinzelt im Waadtland
Charakteristik: Die Weine sind frisch, mit Aromen von Zitrusfrüchten und einem diskreten Abgang von Bittermandeltönen.
Merlot
Die Geschichte des Tessiner Merlot nahm mit dem durch die Reblaus zerstörten Weinberge Ende des 19. Jahrhunderts ihren Auftakt. Anfang des 20. Jahrhunderts haben Pflanzversuchen den Beweis erbracht, dass die Böden und das Klima - das Terroir - für den Merlot in der Südschweiz ideal sind. Dem wurde erst Mitte der 1960er Jahre Beachtung geschenkt, als findige Tessiner Produzenten den Geschmack der damaligen Deutschschweizer Weintrinkergenerationen analysiert und dabei erkannt haben, dass nebst Magdalener und Beaujolais, sich der süffig, leichte Landwein (Beerliwein) einer grossen Beliebtheit erfreue. So entstanden die ersten grossen Verkaufserfolge mit dem Landwein nachgemachten Merlot/Pinot Noir-Cuvée. Anfang der 1980er verbesserte sich der Tessiner Weinbau, als der Winzer-Pionier Cesare Valsangiacomo im Mendrisotto die ersten Cru-Weine – die ausschliesslich aus der gleichen genau umschriebenen Lage kamen – in Flaschen füllte. Es folgte 1983 der erste Barrique-Ausbau eines eigenwilligen Winzers. Der MERLOT Rompidée (rompere l'idee = aufbrechen von Ideen, - von Traditionen).
Just zur gleichen Zeit kamen die Vordenker der jüngsten Tessiner Winzer-Generation ins Land: Werner Stucky und eine Gruppe von Deutschschweizer Agronomen und Autodidakten (Adriano Kaufmann, Erich Klausner, Daniel Huber, Christian Zündel etwas später Kopp von der Crone, Mike Rudolph). So hat sich das Tessin in den letzten 25 Jahren mit seinen ausserordentlichen Weinen bei Blindverkostungen rund um den Erdball eine eindrucksvolle Hochachtung erworben
Der Ursprung der Sorte Merlot mag wohl im Bordeaux zu suchen sein aber über die Jahrzehnte hat er nun schon ureigene Tessiner Charakterzüge angenommen.
Hauptregion: Bordeaux, Tessin
Charakteristik: Vollmundig, fruchtig, komplex, ein wahrhaftiges Erlebnis von Begeisterung und vertrauter Gewohnheit.
Païen/Heida/Savagnin Blanc
Der Name Heida weist auf eine Abstammung vor der Christianisierung hin. Aber erstmals Urkundlich erwähnt wird der Heida erst Mitte des 16. Jahrhunderts im Distrikt Varen (VS). Im Wallis angebaut wurde er erstmals an den Hängen der Weinbaugemeinde Visperterminen auf 1'000 M.ü.M., zugleich dem höchsten Weinberg Europas! Der Heida wurde mit grosser Wahrscheinlichkeit von Ligurern abstammenden Völkern ins Wallis gebracht. Bei ihrem Rückzug von der Meeresküste über die Alpen durchschritten die Völker auch die Franche Comté, wo sie die Savagnin-Rebe kennenlernten und auf dem Rückweg über die Alpen Steckling mitgenommen und einige davon im Wallis zurückgelassen haben.
Hauptregion: Französisches Jura, Franche-Comté, Wallis
Charakteristik: Ein reifer Heida/Païen bietet mit seinen komplexen Aromen und der erfrischenden Säurestruktur begleitet von Nuancen von gerösteten Nüssen, eine hochgenüssliche Trinkfreude.
Petite Arvine
Beim Gedanken an diese autochthone Walliser Rebsorte, denkt man unweigerlich an Weinpoesie, an die Seele des Weinberges, an die Demut, das Temperament und die Leidenschaft des Winzers/in. Im Frühling sind ihre Blätter die ersten die spriessen und das Traubengut das Letzte das im Herbst gelesen wird. Die Petite Arvine hat das Zeug zu einem weltweit einzigartigen Weisswein. Die Sorte ist seit 400 Jahren im Kanton heimisch - ein typisches Walliser Waisenkind dessen Vorfahren im Val d'Aosta und in der Haute Savoie zu suchen sind. An Klima und Terroir bestens angepasst, manifestiert sich die Charakteristik des Wein auf vornehmliche Weise.
Hauptregion: Wallis
Charakteristik: Der Reichtum an Wohlgerüchen ist bei der Sorte unübertroffen. Das fein integrierte Parfüm von Zitrus und exotischen Früchten ist einzigartig, die knackige Säurestruktur exzellent. Sie besticht durch seine Rasse, verbunden mit Eleganz, einer erfrischenden, fruchtigen Säure, markigen Aromen, wie das der "Violette et Glycine en fleurs" und je nach Lust und Laune, offenbaren sich Düfte von Rhabarber, Bananen, Passionsfrucht und Grapefruits "Roses". Unverkennbar ist der feine salzige Abgang. Günstige Wetterlage, wie kalte Nächte und sonnige Herbsttage bewirken, dass sich im Traubengut der Öchslegrad so stark anreichert, dass bezaubernde "vin liquoreux" (Süssweine) in die Flasche abgefüllt werden können. Eine Vielfalt von Aromen von exotischen Früchten verbunden mit Düften von Limetten, Quitten, Honig und Ananas erfreuen jedes Weinliebhaber-Herz. Ein wahrhaftiges Elixier.
Pinot Gris
Pinot Gris, Pinot Grigio, Grauburgunder, Malvoisie, Tokaj, Ruländer
1375 wurde er von Frankreich nach Ungarn an den Plattensee und von General Lazarus von der Schwendi 1568 nach Kämpfen im Tokaj zurück ins Elsass an den Kaiserstuhl gebracht. Der Pinot Gris ist eine Mutation des Blauburgunders.
Steinige Hänge und sonnenverbrannte Terrassen erfüllen die Träume dieser Sorte, indem sie ihren Beeren eine leicht rosa, manchmal ins Violette spielende Farbe verleihen.
Hauptregion: Weit verbreitet
Charakteristik: Voller Leidenschaft und Üppigkeit schmückt sich die Malvoisie mit einem kräftigen Goldton und ihre delikaten Aromen von frischem Moos oder Kamille verleihen ihrem weichen und verträumten Körper ein unvergleichliches Parfum. Als edelsüsser Wein vinifiziert, ist er ein Wein mit hervorragender Struktur und diskreten Aromen von Quitten.
Pinot Noir/Blauburgunder
Cépage Noble.
Die Sorte soll anscheinend schon zur Zeit der Römer kultiviert worden sein. Karl der III brachte den Clävner (heute Blauburgunder) 884 n.Chr. an den Bodensee und um 1635 war es der adlige bretonische Feldherr Duc de Rohan der die Rebsorte ins Bündnerland brachte. Sie verdrängte die damals im Rheintal weissen Rebsorten Elbling und Completer. Pinot Noir, Blauburgunder auch Clävner genannt – ist die meist angebaute rote Sorte 4,300 ha (30% der Rebfläche) der Schweiz. Der Pinot Noir ist eine natürliche Kreuzung zwischen Traminer und Schwarzriesling (Pinot Meunier). Die Bezeichnung Pinot Noir leitet sich vom französischen Wort Fichtenzapfen (pin) ab weil die Traubenform diesem sehr ähnlich ist.
Eine lange Vegetationszeit, stabile Wetterlage, kalte Nächte, warme Tage und z.B. kalkhaltige Schieferböden sind das bevorzugte Mikroklima. Danach liegt es nur noch am Winzer/in mit der nötigen Sorgfalt, Innovation und Sachverstand grosse Weine zu machen. Die Deutschschweizer Weinbaugebiete von Bern über Basel, Aargau, Schaffhausen, Zürich, Thurgau bis Graubünden erfüllen diese Mutmassungen in jeder Beziehung.
Hauptregion: Burgund, ganze Schweiz
Charakteristik: Die Sorte prophezeit Edelkompositionen von beeriger Feinheit und herausragenden Aromawerten. Die genial erquickende Natürlichkeit, das Potenzial und die wohlschmeckend subtile Fruchtigkeit sind Garanten für Wohlbehagen und Genügsamkeit.
Riesling x Sylvaner
Riesling x Sylvaner / Müller-Thurgau
An der Forschungsanstalt Geisenheim im Rheingau wurde im Jahre 1882 der Riesling x Sylvaner (Müller –Thurgau) vom Schweizer Rebforscher Hermann Müller aus dem Kanton Thurgau gezüchtet. Jüngste Erforschungen haben den Beweis erbracht, dass die Herkunft bei der Sorte Riesling x Madeleine Royale (Chassels Courtillier) zu suchen sei.
Die Sorte ist pflegeleicht und stellt an Böden und Klima keine grossen Ansprüche.
Hauptregion: Deutsch Schweiz
Charakteristik: Die früh reifende Sorte bringt feinfruchtige, elegant süffige und jung trinkbare Weine hervor.
Sauvignon Blanc
Sauvignon Blanc, Blanc Fumé (Cépage Noble)
Die ursprünglich in Frankreich beheimatete Rebsorte ist durchgängig verantwortlich für einige der berühmtesten und charaktervollsten trockenen Weissweine der Welt. Sancerre und Pouilly Fumé generell bekannt und begehrte Tropfen, als Verschnitt-Partner mit dem Sémillon in unzähligen grossen Weissweinen von trockenem und süssem Charakter verspricht Stärke und Würze. In der Schweiz wurde die Sorte offiziell erst ab Anfang der 80er Jahre angepflanzt.
Sauvignon Blanc ist eine natürliche Kreuzung zwischen Traminer und Chenin Blanc.
Charakteristik: Eine einzigartig nervige Rebsorte. Sie ergibt einen überaus kräftigen, unverkennbaren Wein, mit Aromen die moschusartig, grasig, kräuterhaft, auch an Johannis-Stachelbeeren erinnernd beschrieben werden. Sie kombiniert aber auch würzige Cassis-Töne mit einer saftigen Säure verbunden und herrlichen Holunderaromen, die einen markig saftig erfrischenden Wein mit viel Schmelz ergeben.
Hauptregion: Loire/Bordeaux und darüber hinaus weit verbreitet
Savagnin Blanc
Siehe Païen
Syrah
Vermutungen, dass die Sorte aus einer der ältesten Weinbauregionen der Welt von der im südlichen Persien (heute Iran) liegenden Stadt Schiraz stammt sind genauso wenig belegt, wie die Behauptung, dass die Römer sie schon angebaut haben oder dass Syrah ihren Ursprung von Syrakusa in Sizilien hat, was das Synonym Syra, Sirac, Shiraz erklären würde.
Die Rebe wurde im 13. Jahrhundert von einem Eremiten aus Bessas in der Ardéche nach Tain-l'Hermitage an die Rhône gebracht. Dies sind doch deutliche Hinweise darauf, dass der Syrah mit höchster Wahrscheinlichkeit in Frankreich seinen Ursprung hat. Den Beweis erbracht haben im Jahre 1998 DNA-Analysen der University of California, das die Sorte eine Kreuzung der französischen roten Sorte Dureza und der weissen Mondeuse Blanche ist.
1926 wurde der ersten Syrahstecklinge im Wallis vom damaligen kantonalen Weinbaukommissar Dr. Wuilloud bei Diolly oberhalb von Sion als Versuch im Rebberg gepflanzt. Das Klima, die Böden und das Feingefühl seriöser Walliser Winzer/innen habe es der im Côtes du Rhône und Languedoc-Roussillon beheimateten Rebe angetan. Im Wallis werden Syrahs in Flaschen gefüllt die ihren berühmten Verwandten im Côtes du Rhône in gar nichts nachstehen.
Hauptregion: Côtes du Rhône, Languedoc-Roussillon Wallis
Charakteristik: Die Sorte ist glückverheißend, ergibt Spitzengewächse mit vollmundig herber Fülle, wilder Süsse und aussagekräftiger Substanz und charakteristisch pfeffrigem Finale.
Viognier
Erst vor dreissig Jahren entdeckte man Viognier-Rebstöcke in einem Rebberg im nördlichen Côtes du Rhône. Schon seit geraumer Zeit wurde er an den Terrassen der Appellation Côtes du Rhône bei Condrieu, Vérin und Saint-Michel am rechten Rhône-Ufer kultiviert.
Der Viognier hat in den letzten 15 Jahren weltweite grosse Anerkennung errungen! Die Schweiz hat sich nur spärlich von der Viognier-Euphorie anstecken lassen. Die ersten 1000m2 haben die Genfer Winzer aus Dardagny "Les Frères Hutin" 1992 in unserem Land angepflanzt. Der Genfer Viognier gedeiht wie sein berühmter Bruder auf "Château Grillet" unmittelbar am Ufer der Rhône. Das mediterrane Klima passt der Sorte ausgezeichnet und sie dankt es mit Charakter, Reife und Extrakt. Weitere Schweizer Winzer folgten: die "Grillette - Domaine De Cressier" in Neuenburg und Benoît Dorsaz, Simon Favre, Venthône und auch Thierry Constantin im Wallis haben Gefallen daran gefunden!
Hauptregion: Côtes du Rhône, Neuenburg, Wallis
Charakteristik: Vielversprechender, fruchtiger Weisswein, der sich durch Stil und Eleganz auszeichnet. Das Bukett besticht mit feinen Aromen von Aprikosen, Pfirsich und floralen Noten. Die feine Säure rundet das Geschmackserlebnis ab. Die exotischen Noten bringen auch verwöhnte Weinnasen zum Träumen.